Was für ein herrlicher Spätsommer. Dachte ich doch im Frühsommer noch, das wird dieses Jahr nichts mit Sommer und dabei kam er nur etwas später, um länger zu bleiben. Und um ihn noch etwas länger festzuhalten habe ich ihn eingefangen. Wie? Ganz einfach … Sommer im Glas heißt die Devise, wenn man im Winter noch etwas von den Sommerfrüchten genießen möchte. Und so habe ich Zwetschgen zu Mus gekocht. Und das Ganze ist so einfach und ohne viel Arbeit und Aufwand, denn der Mus schmort sozusagen im Backofen ganz alleine. Am Samstag nach dem Frühstück habe ich die Zwetschgen gewaschen, entsteint und geviertelt, anschließend die übrigen Zutaten darüber gegeben und das Ganze tagsüber durchziehen lassen. Während dessen haben wir den Tag mit einem Ausflug auf die Schwäbische Alb genossen. Am Abend daheim zurück, hatten die Früchte schon kräftig Saft gezogen und so wanderten sie geradewegs in den Backofen und schmorten vor sich hin. Durch die Wohnung zog ein herrlicher Duft, der mich an meine Kindheit erinnerte, als meine Mama fleißig eingeweckt und Marmelade gekocht hat. Tja, wer hätte das gedacht, dass ich das nun heute auch gern tue. Nach ca. 2 1/2 Stunden war der Mus fast fertig. Nun ist es Geschmackssache, ob man den Mus gern stückig mag oder fein. Ich bin ein Fan von feinem Mus und so habe ich die Masse kurz mit dem Zauberstab püriert und in Gläser abgefüllt. Am Sonntag Morgen zum Frühstück gab es gleich eine Kostprobe. Hefezopf mit Butter und Pflaumenmus… herrlich.Ja keiner will das jetzt hören, wo der Sommer gerade nochmal richtig Gas gibt aber die Weihnachtszeit kommt dann irgendwann ganz sicher und so ein Glas hübsch verpackt ist eine schöne Geschenkidee. Die Etiketten könnt ihr im Internet downloaden und ausdrucken (z.B. hier). Und nicht zu vergessen die Weihnachtsbäckerei. Meine Plätzchen nach Linzer Art werden dieses Jahr dann umbenannt in blaue Engelsaugen und erhalten eine Füllung mit Pflaumenmus.
- 2 kg Zwetschgen oder Pflaumen
- 300 g Rohrzucker
- 1 - 2 TL Zimtpulver noch besser 1-2 Zimtstangen
- 2 Anissterne
- 2 TL Vanillezucker oder Mark einer Vanilleschote
- optional 3 EL Likör (z.B. Schokolikör) oder Amaretto
- ein paar Zweige frischen Thymian
- evtl. etwas Saft einer Zitrone
- Die Früchte entsteinen und vierteln. In eine große Auflaufform oder Schmortopf geben mit den restlichen Zutaten vermengen und für mindestens 2 Stunden durchziehen lassen (länger geht auch).
- Im Backofen bei 165 Grad ca. 2-3 Stunden schmoren. Ab und zu umrühren. Sollte noch zu viel Flüssigkeit vorhanden sein etwas länger im Ofen lassen.
- Mir war es dann einen Tick zu süß und so habe ich noch etwas Zitronensaft dazugegeben.
- Die Stengel von Thymian, die Anissterne und ggf. die Vanilleschote herausfischen.
- Je nach Geschmack anschließend pürieren und in saubere zuvor mit heißem Wasser ausgespülte Twistgläser füllen, zuschrauben und für 5 Minuten auf den Kopf stellen.
- Bei mir ergab die Menge am Schluss ca. 1½ Liter Mus.
- Gläser beschriften, genießen, verschenken oder verbacken...
Holt euch auch den Sommer ins Glas und mischt etwas nach eurem Geschmack in jedes Glas. Seid mutig und tut Gewürze mit hinein, die dem Mus eure eigene kleine Note geben, ob dies nun Thymian wie bei mir ist oder Rosmarin oder aber etwas Kakao, Zimt, Anis oder Nelken harmonieren hervorragend mit Pflaumen und Zwetschgen. Viel Spaß.
Eure Doreen
Spannende Gewürze für Pflaumenmus: Kardamon, Nelken, Koriander, Muskat.
Ja, ich liebe Experimente 😉