Seit einiger Zeit schon backe ich unser Brot selbst. Am Häufigsten ein Dinkelvollkornbrot nach diesem Rezept (klick). Das ist einfach so easy und geht super schnell. Man kann es auch abwandeln, in dem man verschiedene Körner, Nüsse und Saaten austauscht. Aber um noch mehr Abwechslung auf den Tisch zu bringen, war ich lange auf der Suche nach einem Rezept für ein Sauerteigbrot. Die ersten Versuche erfüllten leider nicht meinen Vorstellungen von Geschmack und Konsistenz. Oft schreckte mich auch die lange Zeit ab, in der der Teig ruhen muss. Da ich in den letzten Wochen aber unfreiwillig sehr viel Ruhe verschrieben bekommen habe, habe ich noch einen Versuch mit so einem Sauerteigbrot nach einem Rezept von “Madame Rote Rübe” gestartet. Ich habe das Rezept etwas abgewandelt, da ich einige Zutaten nicht hatte und was dabei entstanden ist, möchte ich euch nicht vorenthalten, denn ich war wirklich überwältigt und sogar mächtig stolz, als ich den fertigen Brotlaib sah. Und das könnt ihr mir glauben, es kommt nicht so oft vor, dass ich ohne jegliche Kritik mit meinen Werken so zufrieden bin. Der Erfolgsgarant bei diesem Brot ist, dass es in einem geschlossenen gusseisernen Topf gebacken wird. Denn oft scheitert das Backen eines Brotes im heimischen Herd daran, dass nicht genügend Hitze vorhanden ist. Bei dieser Methode jedoch bietet der Topf die besten Voraussetzungen. Das müsst ihr unbedingt mal ausprobieren, denn kein gekauftes Brot liefert euch dieses Erlebnis, wenn ihr es aus dem Topf holt, der Anblick, der Duft von frisch gebackenem Brot und diese Kruste. Aufgrund des etwas verpfuschtem Zeitmanagement war mein Brot gegen 21.30 Uhr fertig. Immer wieder habe ich das prächtige Brot angestarrt und meine Nase über den Laib gehalten. gegen 22.00 Uhr habe ich es nicht länger ausgehalten und den Kanten abgeschnitten, mit etwas Butter bestrichen darüber ein paar Salzflocken und dann … Es war einfach besser als jedes Betthupferl.
Zugegeben, es dauert etwas bis zum ersten Biss, denn man muss eine Zeitspanne von insgesamt etwa 30 Stunden einplanen aber ich werde auf jeden Fall zum Wiederholungstäter. Gut Ding braucht eben Zeit und alles in allem müsst ihr an reine Arbeitszeit höchstens 15 Minuten aufbringen und die übrige Zeit will der Teig einfach nur seine Ruhe haben.
- 75 g Sauerteig (gibt es im Supermarkt bei den Mehlen)
- 325 g Wasser
- 100 g Roggenmehl
- 275 g Dinkelmehl
- 100 g Weizenmehl Type 550
- 8 g frische Hefe
- 10 g Salz
- 1 TL Honig
- 2 EL Backmalz
- 1 EL Anissamen
- Topf mit Deckel aus Gusseisen
- Alle Zutaten 10 Minuten mit der Küchenmaschine miteinander verkneten. Die Schüssel mit Teig mit Klarsichtfolie gut verschließen und bei Zimmertemperatur 4 Stunden gehen lassen. Anschließend für mindestens 20 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Tag den Teig aus den Kühlschrank nehmen und bei Zimmertemperatur 2 Stunden ruhen lassen.
- Etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig mit einem Teigspachtel aus der Schüssel lösen und auf die Arbeitsfläche geben. Einige Male von außen nach innen falten, rundwirken und in ein bemehltens Gärkörbchen oder in eine mit einem gut bemehlten Küchentuch ausgelegte Schüssel legen. Nochmals 2 Stunden gehen lassen.
- Nach 90 Minuten den Backofen auf 250°C vorheizen. Gleichzeitig einen feuerfesten Topf mit Deckel von mindestens 25 cm Durchmesser und 9 cm Höhe miterhitzen.
- In den heißen Topf nun vorsichtig den Teig hineinstürzen, den Topf wieder mit dem Deckel verschließen.
- Das Brot 20 Minuten bei höchster Temperatur (Ober- und Unterhitze) auf der mittleren Schiene backen, dann bei 200°C noch 25 Minuten weiterbacken.
- Herausnehmen und auf einem Rost mit einem Geschirrtuch abgedeckt abkühlen lassen.
Bei uns hat das Brot ganze 5 Tage gehalten und es hat bis zur letzten Scheibe nichts von seinem Geschmack verloren. Auch wurde es nicht hart und trocken. Ich mochte besonders die ganz feine würzige Note von Anis, hier kann man aber seinen Gelüsten freien Lauf lassen und diese weglassen oder andere Gewürze, wie Fenchel, Kümmel, Brotgewürze oder Nüsse verwenden. Natürlich war der absolute Höhepunkt des Genusses die allererste Scheibe, als es noch warm und die Kruste zum krachen war und deshalb ist das nächste Brot schon angesetzt.
Eure Doreen
Liebe Doreen,
dieses leckere Brot kam zum richtigen Augenblick um meine
Stimmung wieder zu heben. Es ist heute ein so trüber ereignisloser Tag. Das so ein appetitlicher Anblick gut tut.
Ich kann mir genau den Geschmack von frisch gebackenem
Brot mit knuspriger Rinde vorstellen. Hat es bei uns zu Hause
einmal in der Woche auch gegeben und das beste war eine Scheibe von dem Brot mit Gänseschmalz oder Butter.
Liebe Grüße
Lene V.