Bei uns in der Nähe gibt es eine nette kleine “Almhütte”, die Grimmleralm. Das Essen dort ist wirklich lecker und alles hausgemacht. Das Problem ist nur, dass man dort sehr schlecht einen Platz bekommt, zumindest in der kalten Jahreszeit, wenn man sich in der Hütte niederlassen will, da sollte man besser reservieren. Diese Weisheit hatte ich vor einiger Zeit noch nicht, als ich die Idee hatte, komm lass uns einen Spaziergang machen und in der Hütte einkehren. Es war ein sonniger Tag und ich überlegte schon, was ich mir wohl bestellen würde. Vielleicht einen Germknödel oder besser einen Kaiserschmarrn.
Oh ja, Kaiserschmarrn, den isst man doch auf einer Hütte und soll ich euch was verraten, ich habe ihn noch nie zuvor selbst gemacht. Tja und so liefen wir fröhlich los und ihr könnt mir glauben NIEMALS hätte ich diesen Vorschlag gemacht ohne die Aussicht auf eine Belohnung, denn wir wohnen auf einem Berg und die Hütte liegt unterhalb des Berges. Was soll ich euch sagen, angekommen an der Hütte war diese brechend voll und es sah auch nicht danach aus, dass gleich jemand seinen Platz für uns räumen würde. Na toll, meine Laune sank auf einen Tiefpunkt, denn nun hieß es mit leerem Magen wieder bergauf.
Wir reden hier von einem Höhenunterschied von 100 Metern und nach so einer Enttäuschung fühlt sich das dann an, als wenn man eine steile Bergwand hochklettert. Ja, ich bin eben ein Flachlandtiroler. Alles Jammern half nichts, mein Schatz erbarmte sich nicht mich auf Händen zu tragen, in solchen Momenten kann man schon mal an der wahren Liebe zweifeln. Nun ja, es blieb mir also nichts anderes übrig, als mich selbst zu motivieren. Ich beschloss, sofort zu Hause mir meinen eigenen Kaiserschmarrn zu machen und plötzlich trugen mich meine Füße ganz flink den Berg hinauf und voilà kurze Zeit später habe ich in unserer Hütte den weltbesten Kaiserschmarrn des Tages kreiert.
Herrlich fluffig durch den untergehobenen Eischnee und mit leicht angedickten Sauerkirschen und dem letzten Rest der puren Sünde einer Eierlikörcreme, einfach göttlich. Die Eierlikörcreme war ein Geschenk und kam aus Belgien, ich muss direkt mal gucken, wie man diese selbst machen kann. Aber hier zunächst das Rezept der Motivation:
- 2 Eier
- 100 ml Milch
- 60 g Mehl
- 2 EL Rohrzucker
- 1 TL Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- Sauerkirschen aus dem Glas
- 1 EL Kartoffelstärke
- Eier trennen. Das Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen. Danach Milch und Mehl unterrühren. Für ca. 20 Minuten ruhen lassen.
- In der Zeit die Sauerkirschen samt Saft erhitzen und mit einem EL Stärke unter rühren andicken und warm halten.
- Eiweiß steif schlagen und unter den Teig heben.
- Eine Pfanne mit Butterschmalz erhitzen und den Teig einfüllen.
- Von jeder Seite ca. 2-3 Minuten bei mittlerer Hitze goldbraun ausbacken.
- In der Pfanne zerpflücken. Auf Teller servieren und mit Puderzucker bestreuen.
- Sauerkirschen dazu geben und wer mag mit etwas Eierlikör (oder Eierlikörcreme) garnieren.
Und weil das unglaublich lecker war, habe ich das Ganze ein paar Tage später nochmal wiederholt, diesmal allerdings mit karamellisierten Apfelspalten und Nüssen. Auf die Idee hat mich Peter mit seinem Rezept gebracht.
Belohnt ihr euch auch manchmal selbst und wenn ja, wie?
Eure Doreen
Kaiserschmarrn geht bei mir echt IMMER:
Ob mit oder ohne Spaziergang 😉
Ehrlich gesagt, hast du mich mit deinem Post über Kaiserschmarrn richtig aufgehetzt 😉 und wie das Schicksal es wollte, sollte ich ihn dann selbst machen, seitdem bin ich süchtig 🙂
Hallo Doreen,
ja, für Kaiserschmarrn (oder Palatschinken) habe ich immer die Zutaten im Haus und wenn ich “Futter für die Seele” brauche, dann kommt das auf den Tisch!
Viele liebe Grüße aus Salzburg
Elena
Hallo Elena,
Kaiserschmarrn oder Palatschinken ist bei euch auch so ein Klassiker und ich glaube meinen ersten habe ich vor vielen Jahren sogar in Österreich gegessen. Ja, das ist wirklich ein wahres Seelenfutter.
Liebe Grüße nach Salzburg, hoffe wir sehen uns dieses Jahr mal wieder.
Doreen
Liebe Doreen,
puh, da wäre ich aber auch sauer gewesen und ich denke, ich hätte gewartet, auch wenn es eine halbe Stunde gedauert hätte, bis jemand aufgestanden wäre ;). Ich muss aber sagen, Dein Kaiserschmarrn sieht mehr als lecker aus. Da läuft mir gleich das Wasser im Mund zusammen. Muss ich auch unbedingt mal ausprobieren, denn ich habe auch noch nie welchen selbst gemacht.
Liebe Grüße,
Nadine
Liebe Nadine,
nun ja eine meiner Schwächen ist Ungeduld und so kam langes Warten für mich in dem Fall nicht in Frage und vielleicht auch gut so, sonst hätte ich wohl bis heute Kaiserschmarrn nicht selbst ausprobiert. Musst du unbedingt mal probieren. Hilft ungemein bei schlechter Laune, ein echter Stimmungsaufheller quasi 😉
Liebe Grüße
Doreen
Da hast Du allerdings Recht :). Es hatte also auch sein Gutes!