Ich bin hier etwas nachlässig geworden. Das heißt aber nicht, dass ich nicht in der Küche gewerkelt habe. Ich bin sozusagen etwas fremdgegangen und habe mich auf anderen Blogs herumgetrieben. Das ist auch wirklich gemein, wenn einem überall so tolle leckere Sachen entgegenlächeln. Nun sind wir ja aus dem Urlaub zurück…ja ich weiß, dass einige auf den Urlaubsbericht warten aber mir geht es gar nicht gut, ich habe mit schweren Entzugserscheinungen zu kämpfen. Ich vermisse die Boulangerien und Pâtisserien.
Aber zum Glück gibt es ein paar Gleichgesinnte, die den kleinen französischen Glücklichmachern genauso verfallen sind wie ich. So z.B. Claudia von La Pâticesse. Ihre unwiderstehliche Tarte chouquettes aux fraises, eine Erdbeertarte mit kleinen Windbeutelchen eingebettet in einer feinen Vanillecreme ist sozusagen die riesengroße Schmerztablette für meinen Kummer.
Diese Tarte hatte ich schon eine Weile im Auge und sie ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen aber ich fürchtete, dass sie mir nicht gelingen könnte. Insbesondere hatte ich noch nie zuvor Brandteig gemacht. Nun die Sucht siegte schließlich und so habe ich sie kurz nach unserer Urlaubsrückkehr gebacken. Das Gute ist, einiges lässt sich schon einen Tag vorher zubereiten, so die Tarteschale. Die Créme chantilly vanille sollte sogar am Tag zuvor vorbereitet werden. Dann war alles wirklich gar nicht so schwer. Nun ich habe noch etwas geschummelt und den Biskuitboden durch feine Löffelbiskuitkekse ersetzt. Diese hatte ich sogar aus Frankreich mitgebracht und sozusagen als Droge ins Land geschmuggelt 😉 Den Vanillesirup habe ich durch Holunderblütensirup ersetzt, davon hab ich nämlich noch welchen. Und dann wurde das Werk vollbracht.
Zutaten:
Für die Crème chantilly vanille
- 300 g Sahne
- 60 g weiße Schokolade
- 1/2 Vanilleschote
- 85 g Mascarpone
Für die Tarteschale meine Form hat eine Größe von 25 cm x 25 cm
- 80 g Butter
- 40 g Puderzucker
- 25 g blanchierte und gemahlene Mandeln
- 1 Eigelb
- 130 g Mehl
- 1/2 Vanilleschote
- 1 Prise Salz
Für den Brandteig:
65 g Milch-Wasser-Gemisch
30 g Butter
1 Prise Zucker
1 Prise Salz
35 g Mehl
1 Ei
1 Eigelb
Hagelzucker
Weiterhin:
- ca. 10 Löffelbisquit
- 400 g Erdbeeren
Zubereitung:
- Am Tag vorher für die Tarteschale zimmerwarme Butter cremig rühren. Den Puderzucker und die Prise Salz unter die Butter rühren. Dann das Eigelb hinzu geben und weiter rühren bis sich alles gut vermischt hat. Danach das Mehl und die gemahlenen Mandeln portionsweise unterrühren. Den Teig dann in Frischhaltefolie für ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- In der Zeit für die Vanillecreme, die weiße Schokolade in kl. Stücke brechen. Die Sahne zusammen mit dem ausgekratzten Mark der Vanillieschote und der Vanilleschote in einem Topf aufkochen. Kurz abkühlen lassen, Vanilleschote entfernen und die Sahne über die Schokolade gießen und verrühren, so dass die Schokolade sich auflöst. Mascarpone dazugeben und mit dem Zauberstab aufemulgieren. Die Creme muss dann für mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank.
- Ofen auf 170°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig für die Tarteschale aus dem Kühlschrank holen und dünn auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche oder auf mit Mehl bestäubter Folie ausrollen. So lässt sich der Teig mit Hilfe der Folie in die leicht gefettete Backform stülpen. Ca. 20 Minuten gold-braun blindbacken. Nach den ersten 10 Minuten, das Blindbackmaterial entfernen und fertig backen.
- Jetzt könnt ihr euch schlafen legen und schon mal träumen von kleinen Wolken gefüllt mit Vanillecreme gespickt mit kleinen Hagelkörnern aus Zucker welche auf roten Erdbeeren niederprasseln…. 🙂
- Am nächsten Tag, das kann ich euch versprechen könnt ihr es kaum abwarten, dass der Traum in euren Mund wandert. Dazu bereiten wir nun die kleinen Windbeutelchen zu. Hierfür das Milch-Wasser-Gemisch zusammen mit Butter, Zucker und Salz in einem kl. Topf aufkochen. Topf vom Herd ziehen und das Mehl unterrühren. Den Topf wieder auf den Herd stellen und auf kl. Flamme den Teig mit einem Holzlöffel rühren, bis ein Kloß entsteht und sich am Topfboden eine ganz leichte Mehlschicht bildet.
- Den Mehlkloß in eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen. Den Herd schon mal auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Während dessen könnt ihr die Erdbeeren waschen und die Vanillecreme fertig stellen. Hierzu die gekühlte Vanille-Sahne vom Vortag aus dem Kühlschrank holen und mit dem Rührbesen langsam von der niedrigsten Stufe beginnend vorsichtig aufschlagen, bis sich eine geschmeidige Creme bildet und zurück in den Kühlschrank.
- Zurück zum Brandteig. Der Mehlkloß dürfte jetzt nicht mehr zu heiß sein. Nun verrührt ihr ein Ei und gibt dieses portionsweise unter rühren zum Mehlkloß. Daraus entsteht dann ein Teig, den ihr in einen Spritzbeutel füllt und auf ein mit Backpapier vorbereitetes Backblech kleine Bällchen (ca. 2 cm Durchmesser) spritzt. Jetzt das Eiweiß verrühren und die Teigbällchen damit einpinseln. Anschließend mit Hagelzucker bestreuen. Dann geht es ab in den vorgeheizten Ofen, diesen auf 180 Grad herunterregeln und ca. 20 Minuten backen und anschließend auskühlen lassen.
- Nun geht es ans zusammenbasteln. Hierzu die Tarteschale auf einen entsprechenden Teller setzen und dünn mit der Crème chantilly vanille bestreichen. Hierauf die Löffelbiskuits verteilen und mit Holunderblütensirup, welchen ihr leicht mit Wasser verdünnt, beträufeln. Hierauf wieder die Crème chantilly vanille verteilen. Achtung! Etwas von der Creme für die Windbeutelchen zurückbehalten.
- Die ausgekühlten Windbeutel nun mit dem Rest der Crème chantilly vanille füllen. Einfach vorsichtig mit der Lochtülle eures Spritzbeutels am Boden der Windbeutel ein Loch pieksen und füllen.
- Nun die Erdbeeren und Windbeutelchen auf der Tarte bunt verteilen, mit Blättern von der Zitronenmelisse dekorieren, fertig.
Ja, ich gebe zu, es war etwas aufwendig. Aber ich verspreche euch, der Aufwand lohnt sich. Ich werde in jedem Fall zum Wiederholungstäter. Schaut bei La Pâticesse vorbei. Sie hat wirklich jeden Schritt genau beschrieben und mit Bildern untermalt. Ich bewundere Claudia wirklich, denn ich weiß, was das für eine Arbeit ist, neben dem eigentlichen Backen auch noch alles in Szene zu setzen und zu fotografieren. Vielen, vielen lieben Dank, dass du das machst und so die hohe Kunst der Pâtisserie für jedermann möglich wird.
Merci beaucoup!
Schnappt euch die letzten Erdbeeren und probiert es aus. Ich kann mir die Tarte auch gut mit anderen Früchten, wie z.B. Himbeeren vorstellen.
Was hilft euch bei Sehnsüchten nach euren Lieblingsorten?
Eure Doreen
Ui! Die sieht köstlich aus! Ein traumhafter Kuchen!
Liebe Grüße, Eva (ichmussbacken.com)
Danke, liebe Eva!
Ja, sie war auch wirklich ein Traum und wird auf jeden Fall wiederholt.
Einen schönen Abend noch, Doreen
Wow Doreen! Die sieht aber auch hammermäßig lecker aus! *Schmacht* 🙂
Danke liebe Nadine, ja das war sie auch wirklich und bin auch etwas stolz, dass sie mir so gut gelungen ist 🙂
Ich muss sagen, dass ich früher überhaupt nicht gern gebacken habe, ich war immer mehr der Kochtyp aber mehr und mehr liebe ich das Backen. Könnte aber auch daran liegen, dass ich diese Leckereien auch so gern esse…