Ach ja, Urlaub ist die schönste Jahreszeit. Dieses Jahr haben wir unseren eigenen Rekord aus dem letzten Jahr getoppt. Ganze 4400 Kilometer waren es diesmal. Im Programm stand wieder Italien aber diesmal auch mit einem längeren Tripp durch Frankreich. Und damit fange ich gleich mal an. Also bevor man in Frankreich ankommt muss man von uns aus erstmal eine Weinwanderung in Stuttgart absolvieren.
In der Heimat von Uwe findet alljährlich am Götzenberg bei Stuttgart eine Weinwanderung statt. Hier werden verschiedene Weine in Abständen von 10- bis 15minütigen Wanderwegen angeboten. Das war schon einmal ein guter Auftakt, da wir im Laufe unserer Reise noch verschiedene Weinregionen kreuzen und natürlich auch verkosten sollten.
Am nächsten Tag ging es dann weiter in Richtung Schweiz. Wenn man schon mal da ist sollte man unbedingt einen Abstecher an den Rheinfall bei Schaffhausen machen. Ein imposantes Naturerlebnis. Es ist unglaublich mit welcher Wucht das Wasser hier entlang rauscht und die zwei Felsbrocken mittendrin dem trotzig entgegenstehen.
Ganz witzig in einer kleinen Felsausbuchtung, die als Plattform für Besucher dient hat sich ein Vögelchen sein Nest gebaut und lässt sich von den Menschenmassen nicht abschrecken, eher im Gegenteil … drauf gesch… sagt sich das putzige Kerlchen und tut genau das auf den Kopf manch eines Besuchers.
Nach diesem erfrischenden Abstecher ging es nun weiter in Richtung Frankreich. Doch irgendwie sollte es das noch nicht gewesen sein in puncto Wasser. Die Sonne schien, doch wir fuhren in eine dunkle Regenfront. Wir ignorierten die Vorboten stur und so wurden wir nach der Ausfahrt aus einem Tunnel mit einer kräftigen Dusche gebändigt. Zur Anmerkung: wir fuhren im offenen Roadster. Ach aber wenn man Urlaub hat, dann kann einen nichts so schnell aus der Fassung bringen und schließlich ließ sich auch die Sonne wieder überreden und so kamen wir an unserem ersten Ziel dem Lac du Bourget an.Ein wunderschöner See entstanden vor vielen 1000 Jahren aus Gletschereis, eingebettet in den französischen Alpen. Unser Hotel Ombremont lag südwestlich des Sees an einem Hang mit direktem Blick auf den See. Herrlich! Tief durchatmen und entspannen. Am Abend hatten wir uns im Restaurant des Hotels bei Jean-Pierre Jacob einen Tisch reserviert. Wir waren sehr gespannt, denn dies war unser erstes 2 Sterne Restaurant. Vom Restaurant hatten wir ebenfalls einen schönen Blick auf den See, doch unsere Blicke wurden bald abgelenkt von einzigartigen Kompositionen, die uns hier serviert wurden und die unsere Geschmacksknospen erblühen ließen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Aix-les-Bains einem kleinen Ort mit kleinem Hafen, doch sollte man unbedingt vom Hafen abweichen und einen Abstecher in die Stadt machen. Ein kleiner Stadtkern mit Bistros, Pâtisserien und Läden. Am Abend schlenderten wir am Ufer des Sees entlang auf der Suche nach einem Restaurant. Auch hier sahen wir eine Regenfront, die uns verfolgte. Sie verwandelte den See, der zuvor glasklar unter der Sonne glitzerte in ein bizarres aber fabelhaftes Bild.
Wir erreichten das “le Restaurant du port” und nahmen zunächst auf der überdachten Terrasse Platz. Doch dann kam er, der Regen und warf einen Vorhang über den See. Irgendwie hatte das etwas. Wir saßen mittlerweile im Innern des Restaurants und beobachteten draußen das Schauspiel.
Nachdem wir mit frischen Fischen aus dem See verwöhnt und gesättigt wurden, hörte der Regen langsam auf und so kehrten wir in lauer Abendstimmung zurück zum Hotel.
Am nächsten Tag hieß es schon wieder Aufbruch. Am Abend wollten wir in Saint Raphaël an der Côte d’Azur sein. Nun handhaben wir es ja so, dass wir den Weg zum Ziel machen und so lassen wir uns nicht auf Autobahnen führen, denn nur so kommt man auf prächtige Nebenstraßen durch malerische Dörfer entlang facettenreicher Natur. Spätestens hier haben wir den Alltag und Trubel vergessen.
So fuhren wir also durch die Rhône Alpes und waren immer wieder erstaunt, was die Natur uns anbot. Unser erster Halt war ein uriges Dorf mit einem kleinen Dorfplatz.
Hier gab es das, was die Menschen zum Glücklichsein brauchen: eine Boulangerie & Pâtisserie und eine Fromagerie.
Hier frühstückten wir typisch französisch, denn nirgendwo schmecken die Croissants besser als in Frankreich, vielleicht liegt es an der Lebenseinstellung der Franzosen, ich weiß es nicht.
Ich war jedenfalls glücklich und wir beobachteten, wie die Leute in die Boulangerie gingen mit einem Baguette bewaffnet schnurstracks in die Fromagerie einkehrten und zufrieden herauskamen. Also war klar, das machen wir auch. Baguette unterm Arm und mit Käse im Gepäck ging es weiter.
Oft fuhren wir lange auf Straßen, ohne dass uns ein Auto entgegenkam, dafür begegneten uns faszinierende Felsüberhänge und enge Schluchten zwischendurch Täler, die uns immer wieder in völlig andere Landschaften eintauchen ließen und uns sprachlos machten.
So eine Fahrt macht hungrig und so entschlossen wir uns ein Picknick zu machen, schließlich hatten wir ja alles was der Mensch braucht dabei: Baguette und Käse. Was fehlt? Ein Messer! Hach wie abenteuerlich und so brachen wir uns Stücke vom Brot und Käse ab, ließen unsere Füße in einem kleinen Bach mit Kaulquappen baumeln. Ja, auch das ist Genuss, es muss nicht immer Sterneküche sein 😉
Danach setzten wir unsere Fahrt fort. Bald hörten wir ein lautes Konzert von Zikaden. Die Bäume, die nun die Straßen säumten waren hauptsächlich Pinien. Wir waren dem Meer ganz nah. Doch hiervon werde ich in einem späteren Post berichten, nur soviel sei bereits verraten, ich nehme euch mit zu einem Ausflug nach Saint Tropez, in den Grand Canyon du Verdon und verrate euch wie das günstigste Hotel für uns zum 5*Hotel wurde.
Wie macht ihr am liebsten Urlaub?
au revoir
Doreen
Hier geht es weiter zum 2. Teil unserer Reise an die Côte d’Azur
Liebe Doreen,
Eure Reise hast Du so lebendig geschildert, und die Fotos
sind auch sehr beeindruckend, da moechte man auch noch mal auf Reise gehen. Das Voegelchen und die Mohnwiese inmitten der Berglandschaft gefällt mir besonders gut.
Ich warte auf den weiteren Verlauf Eurer Reise.
Vielen Dank!
Liebe Gruesse
L. Vollmer
,
Liebe Lene,
ja, das Vögelchen war wirklich sehr putzig. Das Bild mit den Mohnblumen ist auch eines meiner Lieblingsbilder. Wir sind erst vorbeigefahren und stockten dann und mussten den Anblick erstmal auf uns wirken lassen. Die Natur hat uns immer wieder in Staunen versetzt.
Ich sende dir ganz liebe Grüße
Doreen
Liebe Doreen,
ein wunderschöner Urlaubsbericht und die tollen Bilder erst! Ich möchte am liebsten losfahren und diese Natur genießen, in ein Croissant beißen (das niemand so gut hinbekommt, wie die Franzosen. Ich frage mich auch immer, warum. ) und abends dieses oberlecker aussehende Sterne -Essen genießen 😊. Hach, da kommt mal wieder großes Fernweh auf! Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.
Liebe Grüsse zu dir,
Nadine
Liebe Nadine,
vielen Dank für deine lieben Worte.
Ja, das sagt jeder, der in Frankreich ein Croissant gegessen hat. Das Essen im Sternerestaurant war schon ein Highlight.
Ich würde auch sofort wieder dorthin fahren und die Seele baumeln lassen. Schön aber, dass man die Erinnerungen daran hat und mit Freude daran zurückdenken kann.
Liebe Grüße in den Norden
Doreen