Mit unserem Umzug in den Süden von Deutschland und dem Zurücklassen unseres Zuhauses im schönen Kleinmachnow mit vielen Freunden, netten Nachbarn und einer schönen Umgebung war klar, wir müssen uns ein neues Zuhause schaffen, in dem wir uns schnell wohl fühlen. Ein Zuhause, was unsere Handschrift trägt und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wir bastelten und tüftelten an einigen Dingen, wie Lampen und Einrichtungsgegenständen. Dies hatte und hat einige nette und für uns wichtige Nebeneffekte. Wir waren in dieser Zeit oft abgelenkt und das Heimweh tat nicht so weh. Zudem ist die Wohnung nun mit vielen Dingen bestückt, die extravagant und auch mit persönlichen Erinnerungen verbunden sind. So kam Treibholz aus unserem Italienurlaub zum Einsatz und eine Buhne aus der Ostsee verbindet mich mit meiner allerliebsten Schulfreundin und sogar eine alte abgeholzte Birke aus Kleinmachnow ziert unseren Flur. Und heute lade ich euch ein, kommt herein und nehmt Platz. Habt Ihr Lust auf ein Glas Wein?

Schon lange Zeit vor unserem Umzug spuckte ein Gedanke in unserem Kopf herum. Wir wollten eine kleine Bar. Nein, keine gastronomische Location. Eine Bar für daheim. Aber es sollte kein 08-15-Regal oder Schrank sein. Wir wollten etwas Individuelles und zwar so individuell, dass wir sie selbst bauen wollten. Ein paar Dinge sollten dabei integriert werden. Erstens Korken, die sammelten wir schon fleißig und bekamen diese auch von Freunden bei jeder Gelegenheit geschenkt. Tja, da kamen in zwei Jahren doch einige zusammen.

Als weitere Komponente für die Bar stand natürlich Holz im Vordergrund. Ich als alter und bekennender Holzwurm liebe Holz, am liebsten alt und zerfurcht. Ein Champagner-Rüttelbrett gefiel uns von der Art auch gut. Weiterhin wäre es schön, wenn nicht nur Flaschen in der Bar untergebracht werden, sondern auch Gläser. Und last but not least, das Ganze sollte kein Vermögen kosten. Nun galt es also nur noch all die Dinge unter einen Hut zu bringen. Irgendwann kam uns dann der Gedanke alte Euro-Paletten für den Bau zu verwenden. Tja und damit konnte es dann los gehen. Mir fallen dann ja schnell 100 Variationen ein und ich denke dabei so schnell wie mir die Ideen zufliegen können sie auch umgesetzt werden, sehr zum Leidwesen meines Mannes. Ganz so easy, wie ich dachte war es dann doch nicht. Einige Stunden oder besser Tage Arbeit, etwas Schweiß und auch Tränen vergingen, zwischendurch auch der Gedanke, die Paletten zu Kaminholz für den nächsten Winter klein zu hacken. Aber es gab dann ein Happy End und wir waren und sind super glücklich und stolz auf unser Werk.

Und trotz all der Höhen und Tiefen während des Bauens oder gerade deswegen ist diese Bar, die nun unser Zuhause schmückt für uns etwas ganz Besonderes. Sie ist nicht ohne Fehler,  das alte Holz ist zum Teil zerfurcht und mit Rissen und Abplatzungen aber genau so lieben wir es und wir würden die Arbeit  immer wieder auf uns nehmen.

Insgesamt kamen 4 Euro-Paletten zum Einsatz, die zum Teil auseinander genommen, geschliffen und zersägt und wieder zusammengesetzt und lasiert wurden. Das Glas haben wir nach dem Zusammensetzen maßgenau anfertigen lassen und zu guter Letzt einen LED-Lichterschlauch verlegt.

Der Korkteppich davor besteht aus Korkfliesen, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Die einzelnen Fliesenplatten habe ich unterseitig mit selbstklebendem Teppichband fixiert. Die Aufschrift erfolgte mit Holzlasur und anschließend habe ich das Ganze mit Parkettlack versiegelt und die Ränder mit Teppichband eingefasst.

Habt ihr auch schon mal selbst Möbel gebaut oder wie gebt ihr eurem Zuhause eine persönliche Note?

Eure Doreen