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Wie ihr sicherlich wisst habe ich einen Faible für Frankreich und als ich im März diesen Jahres genau am Tag unseres Umzuges die Anfrage bekam, ob ich nicht Lust hätte die Stadt Cognac zu besuchen und bei dieser Gelegenheit dort einmal die Vielfalt des Cognacs zu probieren, sah ich mir das Chaos an, was vor mir lag… unzählige Umzugskartons, eine nicht aufgebaute Küche, das schrie gerade nach Arbeit und so sagte ich ohne lang zu überlegen: „Schatz, ich bin dann mal weg“
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich dem einen Chaos entfloh und das nächste auf mich wartete. Meine Reise nach Cognac führte über Amsterdam, weiter nach Bourdeaux, mein Koffer entschied sich jedoch den Aufenthalt in Amsterdam zu verlängern. Ich war auf eine bequeme Reise eingestellt und so reiste ich mit leichtem Handgepäck. Tja und so kam ich in Cognac an, quasi mit Nichts. Nun ja, was soll’s, am Flughafen gab man mir ein Notfallkit mit so praktischen Dingen wie Zahnbürste, Zahnpasta, Kamm, ein T-Shirt in XXL und ach ja, ganz wichtig Rasierzeug war auch dabei. Im Hotel warteten auf meinem Zimmer schon mal zwei Kostproben Cognac. Ja und wie lautet das Sprichwort? Genau, kein Nachteil ohne Vorteil, denn nun war ich quasi gezwungen mich neu einzukleiden. Das Städtchen Cognac ist nicht sehr groß und so waren die Wege nicht lang. Zudem befand sich mein Hotel direkt auf der Einkaufsstraße und so fand ich alles was ich brauchte in kurzer Zeit. Mit neuem Outfit wandte ich mich nun dem Thema “Cognac” zu. Ich muss gestehen, das ich mich bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich damit beschäftigt habe, auch der Genuss des Gleichen kam mir bis dato nicht in den Sinn. Nun kam ich aber nicht umhin in einem Gebiet, wo sich alles um diesen Weinbrand dreht hieran doch einmal zu nippen. Nebenbei erfuhr ich dabei sehr viel Interessantes über dieses edle Getränk und bereits am zweiten Tag freute ich mich auf die nächste Verkostung. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich ein Cognac doch schmecken kann. Hierfür ist ausschlaggebend wo die Trauben aus denen der Brand hergestellt wird wachsen und reifen, daran anschließend natürlich die Destillierung und gut Ding will Weile haben … die Lagerung.
Faszinierend fand ich, wie man sich schon vor vielen Jahren damit beschäftigt hat und beispielsweise beim Bau der Fässer, den Speisezettel des gemeinen Holzwurms berücksichtigt hat. Dieser sollte natürlich nicht das Eichenfass zerstören und so wurden die Fässer mit Ringen aus Walnussholz umspannt und der Holzwurm nahm diese Alternative dankend an und begnügte sich mit dem Walnussholz und ließ das Eichenfass in Ruhe. Für alle anderen Insekten, die dem Getränk auf unliebsame Weise zu nah kommen könnten, ließ man Spinnen hier in aller Ruhe ihre Netze bauen. Dies wird auch heute noch so gehandhabt, denn der Einsatz von chemischen Mitteln könnte nicht nur den Insekten schaden, sondern selbstverständlich auch dem Cognac.
Schwarzbrennerei hat für mich übrigens seit meinem Besuch bei Remy Martin eine ganz andere Betrachtungsweise bekommen. Die freigesetzten Dämpfe überziehen alles mit einem schwarzen Ruß. Genau daran hat man auch Schwarzbrennereien erkannt. Da die Dämpfe aber auch eine nicht unerhebliche Gefahrenquelle sind, ist es verboten ab einer bestimmten Anzahl von Fässern diese innerhalb der Stadt zu lagern.
Ich möchte aber gar nicht zu viel verraten, denn solltet ihr vorhaben Cognac oder die Gegend um Cognac einmal zu besuchen, lasst euch ein Tasting mit Führung nicht entgehen. Für Fragen hierzu stehe ich selbstverständlich gern zur Verfügung oder ihr stöbert hier mal ein wenig: BNIC Cognac Tourisme.
Meine Reise führte mich u. a. durch das Haus Camus. Das Highlight hier war, dass ich sogar meinen eigenen Blend herstellen durfte. Das bedeutet eine Flasche mit verschiedenen Bränden abfüllen. Meine Vorliebe galt hier dem Borderies. Um das Städtchen Cognac liegen die verschiedenen Anbaugebiete der Trauben, Borderies ist ein Anbaugebiet davon. Die Flasche hat auf unserer Bar einen Ehrenplatz erhalten und erinnert mich immer wieder an die schönen Tage in Cognac. Nur leider ist sie nicht gut genug verschlossen und so entweicht das flüssige Gold mehr und mehr 😉 Aber da ich meine Abfüllung vor Ort in einem Buch registrieren lassen konnte, kann ich jederzeit so ein Fläschchen nachordern, was ich mit Sicherheit bald tun werde, denn er kommt auch gut bei unseren Gästen an.
Selbstverständlich habe ich mir auch den Cognac im Urzustand angesehen und so statteten wir Cécile Raby einen Besuch auf seinem Weinberg ab. Ein kleiner Betrieb von deren Qualität wir uns natürlich auch hier ganz genau überzeugen konnten.
Die Gegend um Cognac hat aber noch so viel mehr zu bieten. Ein besonderes Highlight auf meiner Reise war, die Fahrt mit der Ente entlang der Weinberge mit Zwischenstopp auf der Ziegenkäserei La Chévrerie , einem lustigen Bauernhof inklusive Straußenfarm und zum krönenden Abschluss machten wir noch einen Stop bei Yann Lafond und seiner Forellenzucht . Hier wurden uns die Produkte aller während unserer Reise besuchten Betriebe auf das Feinste in Erinnerung gerufen. Durchweg eine kulinarische Reise gespickt mit vielen interessanten Informationen, beeindruckenden Bildern und liebenswerten Menschen.
Den letzten Abend verbrachten wir dann noch in einem kleinen ausgewählten Restaurant “Poulpette”. Solltet ihr mal in Cognac sein, dann unbedingt hier einkehren. Dem jungen ambitionierten Inhaber kann man direkt beim Kochen zusehen und jeder Teller ist köstlich, kreativ und tadellos präsentiert.
Im Hotel wartete dann eine weitere Überraschung auf mich. Mein Koffer war angekommen, der sich all das hat entgehen lassen, denn unausgepackt durfte er mit mir nun die Heimreise antreten. Aber da ich ja nicht nachtragend bin, habe ich ihn vollgepackt mit wunderschönen Erinnerungen, ein paar Fläschchen vom flüssigen Gold und natürlich meinen gezwungenen Einkäufen 😉
Für alle, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind und zunächst mal daheim ein Tasting durchführen möchten, noch ein paar Informationen zum Kauf und was man dem Flaschenetikett entnehmen kann. Denn wenn ein Cognac einmal in der Flasche abgefüllt ist behält er sein Alter und reift im Gegensatz zum Wein nicht mehr weiter. Was verbirgt sich hinter:
- V.S. oder *** – dies bedeutet Very Special und beinhaltet Cognacs, deren jüngstes Destillat mindestens zwei Jahre gereift ist
- V.S.O.P. – Very Superrior Old Pale und beinhaltet Cognacs, deren jüngstes Destillat mindestens vier Jahre gereift ist
- Napoleon oder X.O. – Cognacs, deren jüngestes Destillat mindestens sechs Jahre gereift ist
Im Übrigen lässt sich mit so einem Cognac auch ganz fabelhaft kochen, ihr dürft also gespannt sein, was ich euch hier in der kommenden Zeit noch serviere. Habt ihr schon die köstliche Café de Paris Butter probiert, noch nicht? Dann wird es höchste Zeit 😉
Eure Doreen
*Die Reise wurde in Zusammenarbeit mit Integra Communication GmbH und BNIC gestaltet und durchgeführt, wofür ich mich recht herzlich bedanke.