Oft daran gedacht, wieder verworfen und doch nicht aus dem Gedächtnis gestrichen…eine Nudelmaschine. Nudeln in kochendes Wasser zu schmeißen ist einfach und so sprach das Teufelchen auf meiner linken Schulter:“Was willst du dir so viel Arbeit machen, ist doch bequem… fertige Nudeln”…das Engelchen auf der anderen Schulter ließ mir aber keine Ruhe und flüsterte mir immer wieder zu: “Selbst gemachte Nudeln sind etwas anderes, sei nicht faul, probiere es.” Nun war sie da, meine allererste Nudelmaschine, ein Geschenk von meiner Mum. Danke!
So, nun wollte ich wissen wie sie schmecken selbst hergestellte Nudeln. Aber wenn schon, dann gleich mal etwas Besonderes, dachte ich mir. Einfach nur Spaghetti oder Bandnudeln…nö, ich wollte sie füllen, also Ravioli sollten es werden. Die Füllung schwirrte mir auch schon gedanklich im Kopf herum Krebs oder Lachs. Letztlich habe ich mich für Krebs entschieden.
Ich sage Euch, es wurde ein richtiges Fest im Freudentaumel. Ich war so happy, das hätte ich nie gedacht, dass Nudeln glücklich machen können.
Das Grundrezept habe ich mir bei Frank Rosin gemopst, allerdings mit einem Ei weniger, sonst hätte es am nächsten Morgen nur ein halbes Frühstücksei für jeden gegeben.
Grundrezept Pastateig
Zutaten für gute 2 bis 3 Portionen:
- 250 g Mehl
- 2 Eigelb und 2 Eier
- 1 EL Olivenöl
Zubereitung:
Mehl in eine Schüssel sieben, in der Mitte eine Mulde und Eigelbe, Eier und Olivenöl darin mit einer Gabel verquirlen und so langsam das Mehl mit einrühren. Zum Schluss kräftig zu einem Teig verkneten und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Danach kommt die Nudelmaschine zum Einsatz.
Die Füllung und Sauce
Zutaten:
- 150 g Krebsfleisch
- 3-4 Champions
- 2 Möhren
- 1 Schalotte
- 200 ml Sahne
- zwei Schuß Noilly Prat
- Kräuter (Dill), Salz und Pfeffer, ein paar Chilifäden
Zubereitung:
- Das Krebsfleisch und die Schalotte klein schneiden/hacken.
- In etwas Fett die Hälfte der Schalotte und das Krebsfleisch andünsten mit einem Spritzer Noilly Prat ablöschen.
- Mit Kräuter und Gewürzen abschmecken.
- Beiseite stellen.
- Nudelteigplatten ausrollen und in Kreise, oder Vierecke schneiden, einen Löffel von der Krebsfleischfüllung auf jeden Teil, umklappen und mit einer Gabel die Ränder des Nudelteigs festdrücken.
- Für die Sauce, die Möhren und Champions klein schneiden zusammen mit der anderen Hälfte der Schalotte in wenig Butter andünsten, ebenfalls mit Noilly Prat ablöschen und mit Sahne auffüllen und köcheln lassen.
- Mit Kräutern und Gewürzen (Salz, Pfeffer, Chilifäden) abschmecken.
- Die Nudelteigtaschen in kochendes Salzwasser ca. 5 Minuten leicht köcheln lassen.
- Auf vorgewärmte Teller mit der Sauce servieren und bei Bedarf mit fein geriebenen Parmesan genießen.
Einfach ein Traum! Ja, okay an der Optik lässt sich noch arbeiten, die Größe der Ravioli erinnerte auch eher an Maultaschen, der Hunger hatte seine Hand im Spiel und so wurden die Teigtaschen etwas größer aber sehr fein, letztlich zählt der Geschmack und der war grandios. Ich empfand die feinen Teigtaschen deshalb so besonders, weil sie zart und die Füllung stückig und voller Geschmack waren. Uwe lobte die Konsistenz der Pasta. Der Aufwand, der sich im übrigen in Grenzen hielt, hatte sich gelohnt und wird auf jeden Fall bald wiederholt. Die Füllung reichte gut für zwei Portionen aber Nudelteig war noch übrig. Wir haben aus diesem und dem Verschnitt noch fix Bandnudeln gemacht, die auch sehr gut gelungen sind.