Duroc-Filet in Salbei-Serano-Mantel und Pilzrahm

Ich tue mich jedes Jahr schwer, wenn der Sommer geht und der Herbst kommt. Ich werde melancholisch und trauere den Sommer nach und will den Herbst nicht hereinlassen. Aber dann, wenn der goldene Herbst beginnt, die Sonne uns ihre Wärme schenkt und durch das bunte Blätterwerk an den Bäumen blinzelt, spätestens dann ist meine Herbstliebe geweckt. Hach und wenn man es sich abends daheim gemütlich macht und durch die Küche wieder deftige Gerüche strömen ist die Welt wieder schön. Der Herbst bietet ja so viel, Kürbisse in Hülle und Fülle, Äpfel duften besonders gut in einer leckeren Tarte Tatin. Nicht zu vergessen die Flammkuchen und Federweisserzeit und die Pilzsaison beginnt. Ich werde nie vergessen, als wir vor zwei Jahren im Schwarzwald wandern waren und ich am ersten Tag beim wandern ständig Pilze am Wegesrand stehen sah.Pilze-sammeln-Schweinefilet-Pilzrahm

Das führte dazu, dass ich am nächsten Tag die Wanderung ausfallen ließ und mir einen Korb schnappte und zum Pilze sammeln ging. Das war ein Glücksgefühl, die Pfifferlinge dort einzusammeln und wenn man dies einmal erlebt hat, lässt einen das Fieber nicht mehr los. Bei uns hier in der Region tue ich mit dem Finden der Pilze leider etwas schwer. So auch letztens, als ich mit meinem Schatz bewaffnet mit Messer und Körbchen loszog. Okay, wir kamen nicht mit ganz leeren Händen nach Hause, so verirrten sich in unseren Körben einige Maronen, das sind diese wunderschönen dunkelbraunen Pilze, die ein herrliches Aroma haben und jede Sauce zu einem Traum machen.

Zu Hause wartete ein himmliches Filet vom Iberischen Duroc Schwein auf seine Zubereitung. Ich verwende in der Küche selten bis gar kein Schweinefleisch aber das Iberische Duroc Schwein bildet die Ausnahme. Qualität unterscheidet sich hier einfach von Quantität.Durocfilet-Seranoschinken-Salbei-Pilze

Damit das gute Stück nicht trocken wird habe ich es in Seranoschinken gewickelt und dazwischen noch Salbeiblätter gelegt. Das sorgte für einen würzigen Geschmack, auch das Salzen entfiel, denn durch den Schinken bekam das Fleisch eine angenehme salzige Note und die Zubereitung ist wirklich kinderleicht. Ihr legt die einzelnen hauchdünnen Schinkenscheiben auf eure Arbeitsfläche leicht überlappend nebeneinander in der Länge des Filets und verteilt hierauf die Salbeiblätter. Dann legt ihr das Filet an den Anfang und rollt es mit den Schinken ein. Falls ihr befürchtet, dass es sich aufwickelt einfach mit einem Faden umwickeln.

Durocfilet-Seranoschinken-Salbei-Pilze-Schweinefilet

Das war ein Genuss, wir haben uns quasi die Finger abgeleckt. Das Fleisch war sehr zart und noch leicht saftig. Die Sauce mit den Maronen war kräftig und umschloss das Fleisch geschmacklich und bettete es sanft ein. Wir haben dazu Kartoffelrösti und geröstete Kürbisspalten gegessen, eben ein vollkommen herbstliches Gericht. Man könnte das Fleisch mit seiner samtigen Sauce auch gut zu Pasta reichen.

Noch schenkt uns der Wald seine tollen Früchte (sind Pilze Früchte?) also holt sie euch und holt euch den Herbst in die Küche. Und für alle, die keine Pilze im Wald finden oder sich damit nicht auskennen, gibt es mittlerweile Pilzpakete zum Pilze selber aufziehen. So wie sie KüchenAtlas in seiner Blogparade gerade verlost. Vielleicht habe ich ja Glück und muss nicht mehr wie Rotkäppchen in den Wald ziehen 😉

Blogparade im September: Pilze, Pilze!
Hier gibt es noch das Rezept zum Speichern und Ausdrucken und nachmachen 🙂

Duroc-Schweinefilet in Pilzrahm
 
Zubereitungszeit
Koch-/Backeit
Zeit insgesamt
 
Autor:
Recipe type: Schweinefilet vom Duroc Schwein in Pilzrahm
Personen: 3-4
Zutaten
  • Filet vom Duroc Schwein ca. 500 g
  • 5-6 Scheiben Serano-Schinken
  • 6-8 Salbeiblätter
  • 1 Schalotte
  • 1 ganze Knoblauchknolle
  • 250 g frische Pilze (z.B. Maronen)
  • 200 ml Sahne (ggf. etwas Gemüsebrühe zum aufgießen)
  • Ghee zum Anbraten (alternativ Butter)
  • ein Schuss Metaxa zum Ablöschen
  • Salz und Pfeffer
Zubereitung
  1. Den Serano-Schinken leicht überlappend auf der Arbeitsfläche anordnen. Die Schinkenfläche muss insgesamt die Breite haben, dass längs das Filet darauf Platz hat.
  2. Die Salbeiblätter hierauf verteilen und das Filet an den Anfang legen und mit dem Schinken aufwickeln. Ggf. mit einem Bindfaden fixieren.
  3. Schalotte in schmale Spalten schneiden und die Knoblauchknolle einmal quer halbieren.
  4. Pilze säubern und halbieren.
  5. Backofen auf 180 Grad vorheizen.
  6. Eine/n Pfanne/Topf, welchen ihr anschließend auch im Backofen verwenden könnt, mit dem Ghee (Butter) erhitzen und das Filet hierin von allen Seiten scharf anbraten. (Ich habe das Filet aus Platzgründen halbiert). Danach das Filet aus der/m Pfanne/Topf nehmen.
  7. In dem heißen Bratfett nun die zwei Hälften der Knoblauchknolle in der Pfanne mit der Schnittstelle anrösten, die Schalotten ebenfalls anrösten.
  8. Danach die Pilze dazu geben und kurz anbraten.
  9. Alles mit einem Schuss Metaxa ablöschen und anschließend mit Sahne auffüllen.
  10. Das Filet wieder zurück in die Pfanne.
  11. Salzen und pfeffern. Sparsam salzen, da der Schinken schon für eine Salznote sorgt.
  12. Alles in den vorgeheizten Backofen für 20 Minuten.
  13. Einmal wenden und wenn die Sauce zu dicklich ist mit etwas Gemüsebrühe auffüllen.
  14. Die Sauce abschmecken und nach Gusto nachwürzen.
  15. Schmeckt zu Kartoffelrösti oder auch zu Pasta.

Ich wünsche euch allen einen goldenen Herbst!

Eure Doreen

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8 Gedanken zu „Duroc-Filet in Salbei-Serano-Mantel und Pilzrahm“

  1. Hallo Doreen,

    das sieht wirklich sehr lecker aus. Ich bin momentan auf der Suche nach den besonderen bzw. für mich exotischen Gerichten und Duroc Schwein sagt mir noch überhaupt nichts. Das ganze in dieser Kombination schon gar nicht. Aber irgendwann probiere ich es aus.

    Danke für den tollen Beitrag 🙂

    1. Hallo Andre,
      wie schön, dass dir der Beitrag gefällt und du kannst mir glauben es war sehr lecker. Ich habe Duroc Schwein das erste Mal in Spanien gegessen. Bekannt ist es wohl wegen seiner leichten Marmomierung, die im Filet jetzt natürlich nicht sichtbar war. Der Geschmack ist aromatisch. Lange Zeit war es der Gourmetgastronomie vorbehalten. Ich kann es dir nur empfehlen.
      Viele Grüße
      Doreen

  2. Liebste Doreen,
    geht es dir besser?
    Das sieht ja so köstlich aus, da hätte ich ja gerne mitgegessen :).
    Muss ich mir unbedingt mal merken das Rezept.
    Und ja, die Erfahrung mit den Pilzen habe ich auch in meiner alten Heimat Thüringen gemacht. Tolles Gefühl, wenn sich der Korb fühlt, da kann ich dir nur zustimmen. Aber hier um Hamburg herum konnte ich mich bis jetzt nur einmal aufraffen.
    Hab ein schönes Wochenende!
    Liebe Grüße,
    Nadine

    1. Liebe Nadine,
      danke, es geht mir schon viel besser, etwas hüsteln noch aber es geht.
      Schön, dass ich deinen Geschmack anregen konnte und du weißt hoffentlich, dass du ein gern gesehener Gast wärst 😉
      Ja, ich bin auch langsam frustriert meist mit leerem Korb oder mit ein paar Pilzen heimzugehen aber so ganz habe ich es noch nicht aufgegeben, obwohl im Moment das Wetter einfach auch nicht zum Pilze suchen einlädt.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
      Doreen

  3. Liebe Doreen,
    das freut mich!
    Und du wärst natürlich auch ein gern gesehener Gast :).
    Könnte mir vorstellen, dass das bei dem Wetter nicht mehr so lange geht mit den Pilzen. Ist aber wirklich grausam da draußen.
    Kuschel mich gleich in die Decke. Tee ist schon warm :).
    Liebe Grüße,
    Nadine

  4. Ich trauere dem Sommer auch nach, zum Glück war der Herbst die letzten Tage so traumhaft schön, dass es nicht ganz so schlimm war, aber das kommt noch…

    Pilze kenne ich leider wenige, aber mag sie unheimlich gerne. Damit schmeckt alles nochmal so gut! 🙂

    1. Ja, ich fürchte so ganz ohne graue Regentage werden wir wohl nicht davon kommen aber wir haben ja ein sonniges Gemüt, nicht wahr 😉
      Zum Pilze sammeln bin ich auch nicht mehr gekommen, dabei hatte ich es mir fest vorgenommen noch einmal loszuziehen. Habe mir gestern welche auf dem Markt gekauft.

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